Die Idee / Geschichte

Ende 2007 bot das Gebiet Heerstraße/Nord im Berliner Randbezirk Spandau ein erschütterndes Bild – bestimmt von Frustration und Langeweile auf der einen Seite sowie Angst und Hilflosigkeit auf der anderen.

Um der überdurchschnittlichen Zahl an jugendlichen Straftaten Herr zu werden, deklarierte die Polizei das gesamte obig genannte Gebiet als kriminalitätsbelasteten Ort (KBO). Erhöhte Präsenz vor Ort sowie ständige Identitätskontrollen wurden zum Alltag für die jungen Menschen. Ärger mit den Jugendlichen, vor allem in den Abendstunden, war vorprogrammiert.

Der Jugendsozialarbeiter Ismail Öner regte daraufhin den Dialog zwischen Jugendlichen und Polizei an, räumte auf beiden Seiten gegenseitige Feindbilder und Vorurteile aus. Die Ursache der eskalierenden Gewaltbereitschaft aber blieb: Frustrierende Langeweile.

Beeindruckt und inspiriert von Gesprächen mit Pariser Sozialarbeitern über deren Maßnahmen im Anschluss der Jugendrevolte Ende 2005 begann Öner, die Möglichkeiten für ein unkonventionelles Freizeitangebot auszuloten.

Die Idee war einfach und erwies sich als perfekter Spielzug zur Deeskalation:

In den kriminalitätsbelasteten Nachtstunden der Wochenenden öffneten öffentliche Sporteinrichtungen ihre Türen, um für die jungen Menschen in Spandau ein kostenloses Sportangebot (Fußball) zu schaffen.

So machte der MitternachtsSport aus der Not eine Tugend: Respekt, Toleranz und Fairplay gegen Frustration, Langeweile und Perspektivlosigkeit.

Im September 2010 entstand schließlich aus dem Projekt heraus der Verein „MitternachtsSport e.V. – Verein für interkulturelle Jugendsozialarbeit Berlin“. Gründungsmitglied war unter anderem der Fußballweltmeister Jérôme Boateng vom FC Bayern München.

Die Schwerpunkte